24.05.-26.05. Aalborg, der nächste Zwischenstopp

24.05.

Langsam geht diese Etappe unserer Auszeit dem Ende zu, aber irgendwie wollen wir das noch nicht so recht wahr haben, stemmen uns dagegen und entscheiden auf dem Weg nach Aalborg noch einen Zwischenstopp in Nibe einzulegen.

Wir werden noch einmal mit schönstem Segelwetter verwöhnt. Sonne und 5-6 Bft treiben uns über den Løgstør Bredning Richtung Aggersund. Mit dem Groß im zweiten Reff schneidet die Hotze nur so durch die Wellen. Etwas Sorgen mache ich mir über den Aggersund, der Wind steht direkt auf den engen Sund und das Wasser wird dort merklich flacher, so dass sich eine unangenehme Welle und ein starker Strom im Sund aufbauen können. An der Ansteuerungstonne hole ich die Segel rein und funke noch mal kurz mit der Brücke, um mich anzumelden. Der Brückenwärter fragt noch kurz nach, wann wir denn voraussichtlich da sein werden. Ich antworte in meinem jugendlichen Leichtsinn – in einer halben Stunde! Dann überprüfe ich noch mal die Entfernung bis zur Brücke – ups, 4,1 sm. Da muss die Hotze mal zeigen was sie kann – und wenn sie will, kann sie!

Strom und Wellen sind dann zum Glück  doch kein Problem – ich glaube, die Hotze ist dafür einfach zu schnell!

Allem Unken meiner Crew zum Trotz, kommen wir lediglich mit drei Minuten Verspätung an. Die Brücke öffnet direkt für uns und wir setzen umgehend wieder die Segel. Nun fühlt es sich eher an wie in Holland – Segeln auf den Kanälen, nur dass der Fjord landschaftlich noch etwas mehr zu bieten hat. Nichts gegen Holland, aber gerade gewinnt halt mal Dänemark!

Danni wird immer lässiger am Steuer und segelt uns einhand durch die Fahrwasser des Fjords.

Nibe ist nett, wir kriegen noch etwas zu Essen, genießen den Sonnenuntergang und am nächsten Morgen nutzen wir die Chance (fließend Wasser direkt neben dem Boot) und spritzen die Hotze schon mal von außen ab. Nach meinem ersten dänischen Eis mit GUF legen wir wieder ab und begeben uns nun tatsächlich auf das letzte Teilstück dieser Etappe.

Die Sonne scheint und zunächst versuche ich es nur mit dem Vorsegel. Der Wind lässt aber deutlich nach und so muss doch noch einmal Vollzeug gesetzt werden. Wir halsen durch den sich schlängelnden Fjord und gelangen so nach Aalborg. Vor der Stadt meint es der Wind noch mal richtig gut mit uns, frischt auf und bläst uns mit 9,5 Kn in die Stadt. Wir legen erst einmal im Vestre Badehavn an einem viel zu kleinen Steg an und warten auf den Hafenmeister.

Der hat uns einen Liegeplatz im Nachbarhafen (Skudehavn) organisiert, der laut aktuellem Hafenhandbuch viel zu flach ist. Der Kommentar des Hafenmeisters dazu: „Ich versuche seit Jahren den Verantwortlichen mitzuteilen, dass der Hafen inzwischen auf 4,5 m ausgebaggert ist.“ Das gleiche Problem besteht mit der angegebenen Telefonnummer des Hafenmeisters, die ist ebenfalls falsch und so landet man im Restaurant. Das Personal kennt das Problem aber und gibt ohne Umwege die richtige Nummer raus.

Der Skudehavn gefällt uns wesentlich besser, irgendwie gemütlicher und die Nachbarlieger sind auch einfach nur nett und versprechen immer ein Auge auf unsere Hotze zu haben.

Den Abend verbringen wir in einem der Hafenrestaurants mit einem Burger, der sich einen Eintrag in diesem Blog wahrlich verdient hat.

Dann geht es erst einmal wieder heimwärts, aber eigentlich wollen wir noch gar nicht und so ist unsere Stimmung etwas getrübt…

… aber wir lassen uns nichts anmerken! 😉