09.-10.08.2017 Aebelö – natürliche Schönheit

09.-10.08.2017

Die Überfahrt von Samsö nach Aebelö gestaltet sich mal wieder recht windig. Wir starten noch bei angenehmen 3-4 Bft, aber bereits an der Südküste von Samsö frischt der Wind auf 5-6 Bft- auf. Leider kommt der Wind aus südlichen Richtungen und somit können wir keinen direkten Kurs auf Aebelö anlegen. Ich gehe daher zunächst auf Stb.-Bug Richtung Endelave und hoffe so etwas in die Abdeckung von Fünen zu kommen und die Welle nicht mit voller Wucht aus dem großen Belt ab zu bekommen. Später soll der Wind weiter auf SW drehen, dann kommt er direkt vom angepeilten Ziel Aebelö. Die Welle baut sich mehr und mehr auf und es ist wieder mal diese kurze, steile und somit höchst unangenehme Ostsee-Welle. Kurz vor Endelave wende ich und nehme Kurs auf Fünen, um schnellst möglich in die Landabdeckung zu kommen und somit der Welle aus dem Weg zu gehen. Dies erweist sich im weiteren Verlauf als guter Plan, zumal der Wind weiter zunimmt und zwischenzeitlich messen wir Böen bis 38 Kn (Windstärke 8). Die Segel habe ich inzwischen weiter nach und nach eingerefft und um die Überfahrt für alle so angenehm wie möglich zu gestalten, nehme ich sogar das Groß ganz weg. Mit der kleinen Fock machen wir immer noch zwischen 5 und 6 Kn Fahrt, das sollte reichen. So kommen wir entspannt an der Nordseite der Insel an und finden einen ruhigen Ankerplatz. Die Kinder erkunden schon mal mit Taschenlampe und Funkgerät die Insel, wir grillen und genießen den Sonnenuntergang. Leider müssen wir dann im Dunkeln doch noch mal den Liegeplatz verlagern. Der Wind dreht weiter Richtung West, die Bucht bietet nun keinen optimalen Schutz mehr und der Anker bewegt sich plötzlich über den Grund – keine Chance! Also holen wir den Anker noch einmal hoch, wechseln in die nord-östliche Bucht und gehen an eine Boje. Fabian und Danni haben noch nie an einer Boje festgemacht, also besprechen wir das Manöver bis ins Detail und nachdem alle Leinen richtig sortiert sind, klappt es beim zweiten Anlauf auch auf Anhieb 🙂

Der Ankerwarner kommt natürlich zusätzlich zum Einsatz, dann kann ja nichts mehr anbrennen. So verbringen wir die Nacht in Ruhe an der Boje.

Am nächsten Tag erkunden Danni, Julian und ich die Insel von der Landseite aus. Fabian bringt uns mit der Hotze Junior unter Segel hin und erkundet sie von der Seeseite. Wer Natur liebt ist hier genau richtig. Wunderschöne Bäume, Wiesen, Klippen, Aussichten auf Fünen und die Bucht, ein Wrack und viel viel Natur begeistern uns. Leider macht mein Fuß irgendwann schlapp und ich muss langsam den Rückweg antreten. Wir lassen uns von Fabian wieder einsammeln. Dann müssen wir uns auch langsam auf den Weg machen, wir haben noch ca. 20-25 sm vor uns bis Fredericia. Hier endet morgen der Sommertörn für die Kinder. Sie fahren von dort aus mit dem Zug nach Hause und starten am Samstag mit ihrer Radtour nach Poel. 500 Km in 8 Tagen, das wird eine weitere spannende Geschichte für sich.

Wir haben eine ruhige und sonnige Überfahrt. Der Wind weht mäßig und so können wir hoch am Wind Kurs Fredericia setzen und den letzten Schlag mit den Kindern genießen. Gekrönt wird der Tag noch mit Schweinswalen, die plötzlich an Stb. auftauchen und sogar für uns ein paar kleine Sprünge aus dem Wasser machen. Es ist für mich das erste Mal, dass ich diese „Ostsee-Delfine“ zu Gesicht bekomme. Ihre größeren Brüder aus dem Mittelmeer haben mich auf meinen Touren dort schon häufiger begleitet. Leider ist es nur ein kurzes Vergnügen, dann tauchen sie wieder ab und sind verschwunden.